Lebenslauf-Länge: Bitte kurz und relevant!

Personaler arbeiten zumeist unter Zeitdruck. Zudem sind sie auch Menschen mit Bedürfnissen und Abneigungen und die Lektüre endloser Selbstdarstellungen bisher noch fremder Personen zählt allzu oft eher zu Letzterem. Es kommt bei ihnen daher gut an, wenn sie unter Zeitdruck keine Romane lesen müssen.

Zu lange Lebensläufe werden häufig direkt aussortiert, weil sie suggerieren, dass die sich damit vorstellende Person nicht zum Punkt kommen kann, was in praktisch jeder Funktion eine Kernkompetenz ist.

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Ist der Lebenslauf zu kurz, kann dies wiederum als ein Mangel an relevanten Erfahrungen, wenig Interesse an der Übernahme von Verantwortung sowie fehlendes Verständnis für die Anforderungen der Zielposition gedeutet werden.

Ein optimaler Lebenslauf ist je nach Erfahrungshorizont und ohne Deckblatt 1 bis 3 Seiten lang und enthält dennoch alle relevanten Informationen – von Ausnahmen wie Akademikerlebensläufen einmal abgesehen. Haben Sie ein hohes Maß an Kürze und Relevanz erreicht, ist dies ein entscheidender Motivator für Personalverantwortliche, Ihre Bewerbung auch genauer und ohne Vorurteile anzuschauen. Dieser Artikel beschreibt den Weg dorthin.

Relevante Informationen bezüglich Ihrer Berufserfahrung

Sofern Sie nicht zur Gruppe der Schüler, Studenten und Auszubildenden gehören, stellt Ihre Berufserfahrung den wichtigsten Bereich in Ihrem Lebenslauf dar. Sie sollte entsprechend ganz oben nach Ihren persönlichen Informationen platziert werden und möglichst den größten Raum einnehmen. Auch Ihre Praktika, selbständigen Tätigkeiten und Wehr- oder Zivildienst sowie freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr, BFD etc. gehören hierher. Lesen Sie hierzu auch unseren Detailartikel zum Thema: Wie Sie Ihre Berufserfahrung im Lebenslauf optimal darstellen.

Ihre Berufserfahrung sollten antichronologisch strukturiert sein, sodass Ihre letzte bzw. aktuelle Position oben steht und Vorerfahrungen entsprechend absteigend angeordnet werden. Achten Sie dabei darauf, dass Sie bei Stellen, die bis zu 10 Jahre zurückliegen, nicht nur die Funktionsbezeichnung (z. B. Sales Manager, Qualitätsingenieur, Geschäftsführerin) aufführen, sondern auch die Aufgabenbeschreibung. Dies ist nötig, weil Funktionsbeschreibungen häufig nicht selbsterklärend sind und gleichlautende Begriffe sehr unterschiedliche Aufgabenspektren abdecken können.

Seien Sie bei der Aufgabenbeschreibung der Stelle, die ganz oben steht, besonders ausführlich. Hier sollten Sie 6-8 ausformulierte Stichpunkte schreiben, sodass diese sich schon rein optisch und quantitativ von den vorherigen Funktionen abhebt. ‚Ausformuliert‘ bedeutet, dass Sie Personalverantwortlichen nicht nur einzelne Worte hinwerfen, sondern Ihre Aufgaben in einer Wortgroppe, die über die ganze Zeile geht, schlüssig und für Laien verständlich nahebringen. Führen Sie dabei nur Aufgaben auf, die Sie wirklich ausführen. Ein Arbeitszeugnis kann da manchmal irreführend sein. Achten Sie zudem darauf, dass Nebentätigkeiten, die aktuell zu Ihren Aufgabenspektrum gehören, für Ihre Wunschposition aber nicht relevant sind, auch nicht angegeben werden.

Bei den vorherigen Positionen, die nicht länger als 10 Jahre zurückliegen, beschränken Sie sich auf 3 ausformulierte Stichpunkte. Ausnahmen hierzu finden Sie im o. g. Artikel. Bei Positionen, die älter als 10 Jahre sind, reicht die Funktionsbezeichnung – evtl. mit einer Konkretisierung, sofern nötig (z. B. Abteilungsleiterin Einkauf). Nach Details von derart weit zurückliegenden Erfahrungen kräht mittlerweile kein Hahn mehr, was in unserer schnelllebigen Zeit auch niemanden wundern sollte.

Relevante Informationen bezüglich Ihres Bildungswegs

Ihr Bildungsweg schildert Ihre zentralen Bildungsinhalte. Relevant sind hier lediglich der höchste Schulabschluss, Ihre Ausbildung bzw. Ihr Studium sowie wichtige Weiterqualifikationen wie beispielsweise ein MBA, ein Meisterlehrgang, eine Promotion oder eine Habilitation.

Führen Sie keine älteren Schulabschlüsse auf und verzichten Sie auch auf Weiterbildungen, die maximal ein Jahr Zeit in Anspruch genommen haben. Diese gehören in den Bereich ‚Weiterbildungen‘. Detailinformationen zu diesem und dem folgenden Abschnitt finden Sie in unserem Artikel Schule, Ausbildung, Studium und Weiterbildung optimal im Lebenslauf darstellen.

Relevante Informationen bezüglich Ihrer Weiterbildungen

Weiterbildungen haben neben dem Zugewinn an Wissen, Kenntnissen und Fähigkeiten im Lebenslauf den Effekt, dass Sie unmittelbar als eine Person wahrgenommen werden, die davon ausgeht, dass das Lernen nicht mit Schule, Ausbildung oder Studium abgeschlossen ist. Diese positive Wirkung sollten Sie sich nicht entgehen lassen!

Seien Sie bei Ihrer Auswahl aber sehr zielorientiert. Sofern Sie sich in Ihrer Freizeit fürs Töpfern interessieren, dies für Ihre Zielposition aber keine beruflich relevante Qualifikation darstellt, dann erwähnen Sie es auch nicht. Aufführen sollten Sie hier nur Inhalte, die eine nützliche Zusatz- bzw. Weiterqualifikation darstellen. Seien Sie dabei auch ruhig etwas mutig! Wenn Sie begründen können, warum Sie einen bestimmten Kurs oder Workshop für Ihre neue Arbeitsstelle als relevant ansehen, dann schreiben Sie diesen in Ihren Lebenslauf!

Sonstige Angaben

Achten Sie bei allem Weiteren auf Vollständigkeit. Hierzu gehören ein Foto, Kontaktdaten, persönliche Informationen, EDV- und Sprachkenntnisse, ehrenamtliche Tätigkeiten sowie Datum und Unterschrift. Lesen Sie für weitere Informationen hierzu gern unsere verlinkten Artikel.

Weiterführende Informationen zur Lebenslauf-Optimierung

Benötigen Sie weitere Tipps zur Verbesserung Ihres Lebenslaufs? Dann klicken Sie hier.

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