Vollständigkeit: Welche Informationen gehören in einen modernen Lebenslauf?

Was genau in einen Lebenslauf gehört, damit dieser vollständig ist, ändert sich ab und zu. Zudem bekommen Sie hierzu 11 unterschiedliche Meinungen, wenn Sie 10 Bewerbungsexperten fragen oder in den endlosen und zumeist von Laien erstellten Welten des World Wide Web recherchieren. Da kommt schnell Verwirrung auf.

In diesem Artikel erklären wir, welche Informationen im Lebenslauf unbedingt enthalten sein müssen und welche Sie frei einfügen oder weglassen können. Zudem begründen wir unsere Hinweise nachvollziehbar, sodass Sie nach der Lektüre ein klares Bild Ihrer Lebenslauf-Inhalte vor Augen haben. Bereit? Los geht’s!

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Zwingend erforderliche Elemente eines vollständigen Lebenslaufs

Wenn Sie sich bei einem Unternehmen bewerben, dann stellen sich für Ihr Gegenüber grundlegende Fragen nach:

  • Ihrer beruflichen Qualifikation und Erfahrung,
  • Ihrem Bildungshintergrund sowie
  • Ihren weiterführenden Fähigkeiten wie Sprach- und EDV-Kenntnissen.

Auch Ihre Kontaktdaten müssen ersichtlich sein – und zwar auf jeder Seite Ihres Lebenslaufs. Diese Informationen sollten Sie möglichst lückenlos zur Verfügung stellen, damit Ihr CV überzeugt und kein Stirnrunzeln hervorruft.

Was viele vergessen, sind Ort, Datum und Unterschrift am Ende des Lebenslaufs. Beim Datum wählen Sie am besten folgende Schreibweise: Ort, TT.MM.JJJJ. Häufig sehen wir, dass unsere Klienten noch das Wort ‚Anlagen‘ angeben und Ihre Anlagen darüber hinaus manchmal noch auflisten. Dies ist überholt und wirkt altbacken – lassen Sie das besser weg!

Optionale Elemente eines vollständigen Lebenslaufs

Neben den oben genannten obligatorischen Informationen, die jeder Lebenslauf enthalten muss, gibt es zahlreiche optionale Angaben, die darin nicht zwingend erforderlich sind. Zu diesen gehören:

  • Ihr Foto,
  • Ihr Kurzprofil,
  • Ihre persönlichen Informationen,
  • Ihre Weiterbildungen,
  • ehrenamtliche Tätigkeiten,
  • Hobbys und Interessen sowie
  • ein Hinweis auf Referenzgeber.

Der Umstand, dass diese Informationen nicht zwingend erforderlich sind, bedeutet nicht, dass Sie sie getrost weglassen können. Ganz im Gegenteil: Wir raten auch hier zu Vollständigkeit, weil ein Fehlen dieser durchaus interessanten und oft auch erwarteten Angaben Fragen aufwirft, warum diese weggelassen wurden. Dies kann eine Gedankendynamik im Kopf des Gegenübers auslösen, die selten zu Ihrem Vorteil gereicht.

Besser ist es daher, diese Fragen gar nicht erst aufkommen zu lassen, sondern vollständige Informationen zu liefern, damit sich Personalentscheider mit den Inhalten Ihres Lebenslaufs beschäftigen, ohne sich an Formalitäten abzuarbeiten. Zudem suggerieren umfassende Angaben nicht nur, dass Sie ehrlich sind und nichts zu verbergen haben, sondern bringen Ihnen noch folgende weitere Vorteile:

Ihr Foto macht Sie als Gegenüber erfahrbar, was unglaublich wichtig ist, denn es verleiht Ihren Unterlagen sofort eine Identität – Ihre Identität. Unabhängig davon, ob Sie sich als mehr oder weniger gutaussehend empfinden, stellt ein Foto einen echten Mehrwert dar, den Sie nutzen sollten. Verwenden Sie dabei noch ein professionelles Karrierefoto anstatt eines einfachen Bewerbungsfotos, kommen Sie definitiv immer besser an als ohne Bild. Lebensläufe ohne Foto werden auf den ersten Blick eher als charakterlos wahrgenommen und verzichten daher auf den wichtigsten Bonus jenseits Ihrer Zahlen, Daten und Fakten, der zumeist der entscheidende ist: Ihre Persönlichkeit.

Ihr Kurzprofil gibt einen maximal verkürzten Überblick über Ihren Berufs- und Bildungshintergrund. Auch ein paar charakterliche Merkmale können hier aufgeführt werden. Dies erleichtert Personalern die Orientierung und trägt zu einem positiven ersten Eindruck bei. Dabei sollte es so formuliert sein, dass es Lust darauf macht, Sie besser kennenzulernen, d. h. Ihren Lebenslauf und Ihr Anschreiben ganz zu lesen. Wie Sie Ihr Kurzprofil ausarbeiten, dass es gleichermaßen überzeugend und interessant ist, finden Sie hier.

Ihre persönlichen Informationen wie Geburtsdatum, Geburtsort und Familienstand erlauben wenige, dafür aber grundlegende Einblicke in Ihre Lebensführung. Sofern Sie sich zur Angabe entschließen, seien Sie hier aber bitte ehrlich. Weitere Hinweise, wie Sie Ihre persönlichen Informationen am besten darstellen, finden Sie hier. Sofern Sie nicht in Deutschland geboren sind oder keinen klassischen deutschen Namen tragen, geben Sie zudem am besten noch Ihre Nationalität an, auch wenn diese ‚deutsch‘ ist. Kommen Sie aus einem Drittland außerhalb der EU, sind weitere Informationen zu Ihrer Arbeitserlaubnis relevant.

Ihre Weiterbildungen sind ein großes Plus in Ihren Bewerbungsunterlagen, auf das Sie auf keinen Fall verzichten sollten! Sie zeigen an, dass nach Schule/Ausbildung/Studium mit dem Lernen für Sie nicht Schluss ist, sondern dass Sie sich kontinuierlich weiterentwickeln wollen. Diese Einstellung wird allgemein sehr geschätzt – besonders in unserem Informationszeitalter. Nehmen Sie hier jedoch nur die Kurse auf, die Ihnen wirklich arbeitsrelevante Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt haben. Weitere Hinweise, wie Sie Ihre Weiterbildungen am besten darstellen, finden Sie hier.

Ehrenamtliche Tätigkeiten zeigen, dass Sie über Ihren Beruf hinaus engagiert sind. Dies lässt erwarten, dass Sie ein verantwortungsvoller Mensch sind, der sich gern für andere einsetzt und eine wirkliche Berufung anstelle eines Jobs zum Brötchenverdienen sucht. So ein Mitarbeiter ist allgemein gesünder, leistungsfähiger und zuverlässiger als jemand, der für die Karriere oder lediglich für den Lebensunterhalt arbeitet. Vervollständigt oder erweitert Ihr Ehrenamt darüber hinaus Ihre Kernkompetenz, steigt Ihre Chance auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch stark an. Wie Sie mit Ihrem Ehrenamt am besten punkten, erfahren Sie hier.

Hobbys und Interessen sind, wenn Sie einige unserer Kolleginnen und Kollegen fragen, eher überflüssig oder als Information überholt. Wir sehen das anders – aus folgendem Grund: Sie sind ein sinnvolles Mittel, im von Natur aus eher unpersönlichen Lebenslaufdokument einen persönlichen Akzent zu hinterlassen. Zudem erleichtern Hobbys und Interessen Ihrem Gegenüber den zwanglosen Einstieg ins Vorstellungsgespräch, was auch in Ihrem Sinne ist. Darüber hinaus suggerieren einige Hobbys und Interessen sehr vorteilhafte Charaktereigenschaften, wobei Sie bei anderen vorsichtig sein sollten. Was es dabei zu beachten gibt, finden Sie hier.

Ein Hinweis auf Referenzgeber ist ein vertrauensbildender Faktor, der erwarten lässt, dass nicht nur Sie positiv über sich selbst sprechen, sondern auch mindestens eine dritte Person. Diese dritten Personen können frühere Vorgesetzte oder Kolleginnen bzw. Kollegen auf derselben Hierarchiestufe wie Sie sein. Aber Vorsicht: Veröffentlichen Sie in Ihrem Lebenslauf weder Namen noch Kontaktdaten! Der sensible Umgang mit den Persönlichkeitsrechten Ihrer Referenzgeber ist für alle Beteiligten wichtig. Wie Sie mit Referenzen am besten umgehen, erklären wir Ihnen hier.

Obligatorische oder optionale Elemente je nach beruflichem Hintergrund

Deckblatt, Erfolge, Führerschein und Auszeichnungen gehören allgemein zu den optionalen Angaben im Lebenslauf. Ihr beruflicher Hintergrund entscheidet jedoch darüber, wie groß das Fragezeichen im Kopf des Personalers ist, wenn Sie diese Bereiche weglassen.

Ein Deckblatt sollte von allen verwendet werden, die sich entweder als Führungskraft bewerben, eine Position im öffentlichkeitswirksamen Umfeld anstreben oder als Fachkräfte oder Spezialisten mindestens 5 Jahre relevante Berufserfahrung vorweisen können. Versenden Sie in einer dieser Situationen einen Lebenslauf ohne Deckblatt, ist dies ein Understatement, das nicht zielführend ist. Nehmen Sie also ruhig diesen zusätzlichen Raum ein und nutzen Sie die Chancen, die er bietet! Wie Sie Ihr Deckblatt optimal gestalten, finden Sie hier.

Ihre Erfolge sollten Sie darstellen, wenn Sie eine Funktion anstreben, die sich durch einen besonderen Leistungs- und Ergebnisfokus auszeichnet, z. B. in einer Führungsposition oder im Vertrieb. Dies zeigt deutlich, dass Sie den Leistungsanspruch verinnerlicht haben und entsprechend Gas geben werden, um vorgegebene Ziele zu erreichen. Wo und wie Sie dies am besten darstellen, ist Gegenstand dieses Artikels.

Ihr Führerschein ist nur dann eine obligatorische Angabe, wenn Sie sich als Kraftfahrer bewerben oder im Außendienst tätig sind. Doch auch für eine Bürokraft kann es sinnvoll sein, Angaben zum Führerschein zu machen, um zu zeigen, dass Sie auch in Ausnahmefällen eine Besorgung mit einem Auto übernehmen können, auch wenn dies nicht zu Ihren Kernaufgaben gehört. Allgemein vermittelt ein Führerschein mehr Flexibilität und sollte daher stets im Lebenslauf auftauchen.

Auszeichnungen, die Ihre Erfolge schriftlich verifizieren, sind für Führungs- und Vertriebsfunktionen ebenfalls sehr nützlich. Wie bei Ihren Referenzen äußert sich auch hier eine dritte Person oder Institution positiv – und schriftlich! – zu Ihren hervorstechenden Qualitäten. Nehmen Sie das entsprechende Dokument also gern in Ihre Anlagen auf und verweisen Sie auf Ihre Auszeichnungen auch direkt im Lebenslauf. Wie und wo Sie das am besten tun, erklären wir hier.

Weiterführende Informationen zur Lebenslauf-Optimierung

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